Sozialwohnungsbau momentan kein sinnvolles Modell für Hagen

Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Hagen begrüßt, dass eine positive Wende im Hagener Wohnungsmarkt eingeleitet wurde, sieht jedoch weder die Notwendigkeit noch die entsprechenden Erfolgsaussichten für ein stärkeres Engagement im sozialen Wohnungsbau.

„Wie auch Stadtbaurat Henning Keune anerkennen wir natürlich die angekündigte Verbesserung der Förderkonditionen durch die Landesregierung, vor allem wenn es um die Schaffung von privatem Wohneigentum geht. Eine Wiederbelebung des klassischen Sozialwohnungsbaus sehen wir in Hagen jedoch nicht. Es gibt in Hagen genug bezahlbaren Wohnraum und von Verhältnissen wie in einigen anderen Großstädten sind wir meilenweit entfernt“, kommentiert Claus Thielmann, Fraktionsvorsitzender der FDP die aktuelle Entwicklung.

Es sei richtig den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und dazu sowohl auf die Modernisierung von Immobilien als auch auf die Entfernung von Schrottimmobilien und nicht mehr sanierbarem Wohnraum zu setzen. Ein stärkeres Engagement von Investoren im Sozialwohnungsbau wäre aber trotz der guten Förderbedingungen kaum zu erwarten.

Michael Grzeschista, planungspolitischer Sprecher der Fraktion,  sieht die Verantwortung dafür vor allem in der ausufernden Bürokratie: „Den Investoren ist bewusst, dass eine zügige Neuvermietung mit Wohnberechtigungsschein fast aussichtslos ist, wenn es genug andere Möglichkeiten auf dem freien Wohnungsmarkt gibt. Die bürokratischen Hürden lassen für Vermieter ein wirtschaftliches Vermieten solcher Wohnungen kaum noch zu. Auch für Mieter ist der gesamte Vorgang eine Zumutung. Wer schnell eine Wohnung braucht, wünscht sich mit Sicherheit keinen Formularwust mit unklarem Ausgang nur um am Ende vielleicht ein paar Euro an Mietkosten zu sparen.“

Da das Bürokratieproblem auf kommunaler Ebene nicht lösbar ist, dürfe man sich bei der Auswahl der Investoren keine sozialromantischen Befindlichkeiten leisten. Die Stadt müsse über jede Investition auf dem Wohnungsmarkt, auch in Eigentumswohnungen oder höherwertigen Wohnraum dankbar sein. „Hier haben wir deutlichen Nachholbedarf. Auch muss Hagen weiterhin Grundstücke für den Bau von Ein- und Mehrfamilienhäusern erschließen, um die große Nachfrage zu befriedigen“, fordert Claus Thielmann abschließend.

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