Fraktionen wollen mit Mehrwegbechern Plastikmüll reduzieren
„Wir wollen mit Mehrweg-Kaffeebechern dafür sorgen, dass weniger Coffee-to-go-Einwegbecher auf Hagens Wegen liegen. Erreichen soll das ein gemeinsamer Antrag für die nächste Sitzung des Umweltausschusses“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Stephan Ramrath. „Beinahe täglich erfahren wir über die Medien, wie sich Plastikmüll auf unserem Planeten ausbreitet. Diesen globalen Trend können wir zwar nicht von Hagen aus stoppen. Wir können aber vor Ort handeln, um die unsere unmittelbare Umwelt zu schonen. Die inzwischen verbreiteten Becher von CUPFORCUP aus Düsseldorf oder RECUP aus München sind ein gutes Instrument dafür. So hat zum Beispiel die städtische Wirtschaftsförderung in Siegburg ohne großen Aufwand ein solches System erfolgreich in ihrer Stadt etabliert. Das könnte ein Modell für uns sein. Für Hagen wird das Thema über die bestehenden Fastfood-to-go-Anbieter wie McDonald´s hinaus noch größere Bedeutung bekommen, wenn es uns gelingt, auch namhafte Coffee-to-go-Anbieter wie Starbucks nach Hagen zu holen. Dafür werde ich mich bei der HAGENagentur stark machen."
Pfand-Mehrwegbecher haben aus Sicht der Antrag stellenden Fraktionen verschiedene Vorteile:
„Die Becher helfen insbesondere, die Stadt sauberer zu halten.“ Davon ist der CDU-Fraktions-Vize und HEB-Aufsichtsrat Jörg Klepper, überzeugt: „Stadtsauberkeit hat nicht primär etwas damit zu tun, wie früh, schnell und gründlich das HEB-Personal den Müll in der Stadt wegräumt; Stadtsauberkeit fängt mit Müllvermeidung an. Besonders wichtig ist das bei Produkten, die im Freien verwendet werden. Sie landen schnell auf Straßen, Gehwegen und Grünanlagen. Hier ist jede Entscheidung für ein Pfand-Mehrwegprodukt eine Entscheidung für mehr Stadtsauberkeit.“
Für den Vorsitzenden des Umweltausschusses und Grünen Hans-Georg Panzer, sind Einwegbecher nicht nur ein optisches Problem: „Kunststoffbeschichtung, Plastiklöffel und Deckel verrotten nicht. Sie bleiben in der Umwelt, werden zertreten, überwuchert und verschwinden – scheinbar. Tatsächlich wird Plastik mit der Zeit spröde und endet als sekundäres Mikroplastik im Boden, später in Nahrung und Trinkwasser. Das können wir nicht wollen. Mehrwegbecher ersetzen bis zu 500 Einwegbecher und gehen abschließend sortenrein ins Recycling. Da bleibt kaum Müll in der Umwelt zurück.
Für den FDP-Fraktionsvorsitzenden Claus Thielmann besteht der wesentliche Vorteil darin, dass man den Becher in vielen Cafés und Restaurants zurückgeben kann. „In vielen Städten in Nordrhein-Westfalen kann ich in der Fußgängerzone einen Kaffee kaufen und bis zum Bahnhof austrinken. Dort gebe ich den leeren Becher ab und bekomme mein Pfand zurück! Ich muss keinen eigenen Becher mitbringen, mit dem ich mir vielleicht nach Gebrauch meinen Koffer oder Rucksack verschmutze. Weiß ich nicht, wer meinen Becher annimmt, hilft mir eine Smartphone-App, die nächste Annahmestelle zu finden. Das alles ist sehr modern und durchdacht.“
Dr. Josef Bücker, Vorsitzender der Fraktion Hagen Aktiv, unterstützt den Antrag ebenfalls: „Ich erkenne hier eine unzweifelhaft gute Idee, die nicht einmal die Stadtkasse belastet. Auch die Betriebe können das für kleines Geld realisieren. Ich bin überzeugt, dass sich die Mehrwegbecher schnell in Hagen verbreiten, wenn die HAGENagentur das richtig anstößt. Aus anderen Orten habe ich bereits gehört, dass sie bei Kunden beliebt sind - unter anderem, weil der Kunststoff wirksam vor Verbrennungen durch heißen Kaffee schützt.
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Bildquelle: dpa/picture-alliance/Patrick Seeger
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