Antrag: Probleme bei Schuleingangsuntersuchungen
Nach einem Bericht des WDR (1) gibt es in Hagen große Probleme bei den Schuleingangsuntersuchungen. So „mangele es der Stadt an medizinischem Personal“. Weiterhin wird berichtet, die Verwaltung „habe sich bei der Zahl der Lernanfänger verkalkuliert“. Die FDP-Fraktion wünscht sich daher einen umfassenden Bericht der Verwaltung zu dieser Problematik und den notwendigen Konsequenzen. Die Schuleingangsuntersuchung ist aus unserer Sicht eine wichtige Maßnahme, die nicht nur die Beschulbarkeit der Kinder beurteilt, sondern auch Eltern und Lehrern Hinweise auf notwendige Fördermaßnahmen gibt. Sie ist zudem gesetzlich vorgeschrieben und sollte wie auch der Schulbesuch selbst im Falle von Nichtteilnahme oder Verweigerung entsprechend durchgesetzt werden. Wir halten es in diesem Fall auch nicht für zielführend, dass die Verantwortung, wie im Artikel beschrieben, nachträglich allein auf die Lehrer übertragen wird. Es wird angezweifelt, dass unter Berücksichtigung großer Klassenstärken und der fehlenden medizinischen Ausbildung die Lehrer mögliche Problematiken in jedem Fall erkennen und einen notwendigen Förderbedarf beurteilen können. Die Verwaltung sollte daher anstreben eine Eingangsuntersuchung aller Lernanfänger zu ermöglichen, selbst wenn diese erst nach Beginn des Schuljahres stattfinden kann.
Da die nächste Sitzung des Schulausschusses erst am 17. September stattfindet, der Beginn des Schuljahres jedoch unmittelbar bevorsteht, ist ein Bericht der Verwaltung im Rahmen der Sondersitzung des Rates angebracht. Anträge behalten wir uns vor.
Daher stellen wir folgenden Antrag zur Tagesordnung der Sondersitzung des Rates am 29.08.2019 gem. §6 GO:
- Bericht der Verwaltung
Die Verwaltung berichtet zu den Problemen bei den Schuleingangsuntersuchungen und ggf. weiteren Problemen, die aus der offenbar falschen Berechnung der Zahl der Lernanfänger resultiert. Sie beantwortet dabei insbesondere folgende Fragen:
- Wurde, wie in der Berichterstattung ausgeführt, die Zahl der Lernanfänger allein auf Basis der Geburtenstatistik berechnet? Wenn ja, warum wurden zugewanderte Kinder, obwohl hier Zahlen durchaus bekannt sind, nicht berücksichtigt?
- Wie gedenkt die Verwaltung solche Fehlkalkulationen in Zukunft zu vermeiden und wie kann eine einigermaßen genaue Berechnung sichergestellt werden?
- Welche genauen Probleme gibt es bei den Schuleingangsuntersuchungen? In welchem Umfang sind diese auf eine mögliche Fehlberechnung bzw. auf personelle Unterbesetzung im Gesundheitsamt zurückzuführen?
- Musste Schülern aus Kapazitätsgründen die Untersuchung verweigert werden? Wie viele Untersuchungen wurden durchgeführt? Wie viele Untersuchungen konnten nicht durchgeführt werden? Wie viele Schüler sind nicht zur Untersuchung erschienen?
- Welche Maßnahmen ergreift die Verwaltung in jenen Fällen wo Eltern die Untersuchung verweigern, bzw. zum Termin nicht erscheinen? Werden entfallene Untersuchungen nachgeholt?
- Entstehen durch die falsche Berechnung der Lernanfänger weitere Probleme bei der Einschulung der Kinder, z.B. bzgl. der vorhandenen Kapazitäten im Grundschulbereich, und wie reagiert die Verwaltung auf diese Probleme?
Wir bitten um eine schriftliche Vorlage, die den Ratsmitgliedern möglichst in ausreichender Zeit vor der Sitzung zur Verfügung gestellt wird.
- Diskussion
- ggf. Anträge
(1) https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/hagen-probleme-schuleingangsuntersuchung-100.html
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