Kontrolle der Gestaltung privater Vorgärten ist keine Aufgabe der Stadt
Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Hagen lehnt das von den Hagener Grünen vorgeschlagene Verbot von Steinen, Kies und Schotter zur Gestaltung von Vorgärten entschieden ab. Die Liberalen sehen in diesem Ansinnen nicht nur einen weitreichenden Eingriff in die Gestaltungsmöglichkeiten der Hauseigentümer, sondern auch einen möglichen Einstieg in weitere unsinnige Vorschriften.
„Aus unserer Sicht hat die Stadt sich nicht in die Gestaltung privater Vorgärten einzumischen. Wo kommen wir denn hin, wenn das Umweltamt in Zukunft beurteilt, was schön oder zeitgemäß ist?“, fragt Claus Thielmann, Fraktionsvorsitzender der FDP.
Alexander Plahr, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion, spricht sich ebenfalls gegen ein Verbot von Schottergärten aus: „Viele Menschen können die Pflege eines bepflanzten Vorgartens schlicht nicht leisten, sei es aus zeitlichen, gesundheitlichen oder finanziellen Gründen. Was sollen das ältere Ehepaar oder die junge Familie, die künftig pflegeleicht bauen wollen, im Falle eines Verbots machen? Es würde wohl höchstens ein Rasen ohne jegliche weitere Bepflanzung ausgebracht werden, dazu wohl ein Kfz-Stellplatz mehr geplant werden, um die fragliche Fläche so klein wie möglich zu halten. Dann kommt als nächstes die Forderung, dass eine gewisse Anzahl von Sträuchern oder Büschen gepflanzt werden muss und schon sind wir bei einer Gestaltungssatzung, die den Hauseigentümern in jedem Detail vorschreibt, wie ihr Grundstück auszusehen hat. Wir wollen jedenfalls keine einheitlichen Neubaugebiete, die aussehen wie aus dem Katalog.“
„Wenn Stadt und Landschaftsbaubetriebe über den ökologischen Nutzen begrünter Gärten aufklären ist das richtig und sinnvoll. Dass man mit Verboten oder restriktiven Vorschriften etwas erreicht, glauben wir jedoch nicht. Und die Optik liegt am Ende immer im Auge des Betrachters: Ein gut gestalteter Steingarten mit niedrigen Gewächsen ist für mich durchaus reizvoller als ein ungepflegter Dschungel vor dem Eigenheim“, so Claus Thielmann abschließend.
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