Kinderbetreuung und Bildung
Ausreichend Plätze in Betreuungseinrichtungen und Entlastung der Eltern!
Die FDP setzt sich für qualitativ hochwertige und flexible Betreuungsangebote für Kinder sowohl im U3 als auch im Ü3 Bereich ein. Dank steigender Geburtenraten und vermehrter Zuzüge werden in den nächsten Jahren viele neue Betreuungsplätze benötigt, vor allem in den Stadtteilen. Gerade in der U3 Betreuung reichen die Plätze nach wie vor nicht aus. Berufstätige Eltern müssen ihre Kinder oft über weite Strecken zu Tagesmüttern fahren oder ihre Arbeitsstunden deutlich reduzieren, um eine Betreuung zu gewährleisten. Hierzu fordern wir, dass Neubauten beschleunigt werden und alternativ Großtagespflegestätten eingerichtet werden. Ziel muss eine möglichst wohnortnahe Betreuung sein. Neben einem Ausbau der Kapazitäten muss die Kinderbetreuung flexibler werden. Das betrifft den späten Nachmittag und Abend, da sich die Arbeitszeiten der Eltern nicht immer an den üblichen Öffnungszeiten der Einrichtungen orientieren. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Betreuungsgebühren in Hagen sehr hoch sind. Deswegen haben wir nach der Verbesserung der Haushaltslage im letzten Jahr weitere Erhöhungen ausgesetzt. Sobald eine Senkung der Gebühren möglich ist, wollen wir vor allem die mittleren Einkommen entlasten, die durch die aktuelle Gebührenstaffel unverhältnismäßig belastet werden.
Erhalt aller Gymnasien und Einrichtung einer 4. Gesamtschule!
Wir stehen für den Erhalt und Ausbau der vielfältigen Schullandschaft in Hagen. Eine Diskriminierung einzelner Schulformen wird es mit der FDP nicht geben. Dies bedeutet insbesondere, dass wir alle Gymnasien mit ihren spezifischen Profilen erhalten wollen. Das gilt auch für das Ricarda-Huch-Gymnasium, das mit seinem integrativen Charakter symbolisch für den Aufstieg durch Bildung steht. Wir fordern weiterhin die Einrichtung einer 4. Gesamtschule in der Innenstadt, um den hohen Anmeldezahlen von Gesamtschülern gerecht zu werden. Hierzu präferieren wir eine Lösung im Schulzentrum Wehringhausen, die nicht die Existenz anderer erfolgreicher Schulen, wie etwa der Sekundarschule am Remberg, gefährdet. Die neue Gesamtschule soll innovative Betreuungsansätze, z.B. Team-Teaching, implementieren und für Quereinsteiger offen sein.
Zügige Weiterentwicklung der Grundschulen und der OGS-Betreuung!
Als Einstieg in den offiziellen Bildungsweg kommt unseren Grundschulen eine besondere Bedeutung zu. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass im Sinne des Mottos „Kurze Beine – Kurze Wege“ ausreichend Grundschulplätze im direkten Wohnumfeld der Kinder vorhanden sind. Die FDP hat dazu mit der Allianz ein tragfähiges Konzept auf den Weg gebracht. Neben der Sicherung der Kapazitäten für die steigende Anzahl von Grundschülern haben wir besonders den Ausbau der Nachmittagsbetreuung (Offene Ganztagsschule = OGS) und die Stärkung von Fördermöglichkeiten fest im Blick. In der kommenden Wahlperiode muss der Anspruch jedes Kindes auf einen OGS-Platz sichergestellt werden. Hierzu sind zusätzliche Um- und Anbauten ebenso notwendig wie kreative Lösungen, z.B. die Umnutzung von leerstehenden Gebäuden im Umfeld der Grundschulen. Weiterhin streben wir die Einführung eines kostenlosen Mittagessens für alle OGS-Schüler an. Für Schüler, die keinen OGS-Platz nutzen, soll das Mittagessen ebenfalls zu einem akzeptablen Preis ermöglicht werden. Um eine bedarfsgerechte Sprach- und Lernförderung zu garantieren, regen wir die Einführung von Schulassistenten ein. Diese können spezifisch auf die Bedürfnisse einzelner Schülerinnen und Schüler eingehen und den OGS-Bereich mit pädagogischen Konzepten aufwerten. Hierzu schlagen wir eine enge Kooperation mit den OGS-Trägern vor.
Mehr Sauberkeit an den Schulen und eine bessere Einbindung der Elternschaft!
Ein in den letzten Jahren bei Eltern stark diskutiertes Thema ist die mangelnde Sauberkeit an den Schulen, insbesondere in den Toiletten. Wir fordern hierzu eine regelmäßige Intensivreinigung der Sanitäranlagen, auch wenn das Corona-Virus nicht mehr die täglichen Schlagzeilen bestimmt. Eine regelmäßige Grundreinigung des gesamten Schulgebäudes muss zum Normalfall werden. Gleichzeitig setzt die FDP auf eine Stärkung der Eigeninitiative von Schülerinnen und Schülern. Eine regelmäßige Sensibilisierung und Beteiligung, z.B. durch einen Tag der Schulsauberkeit, sollte zum Pflichtprogramm jeder Schule werden. Unabhängig von der Schulsauberkeit fordern wir eine stärkere Beteiligung der Elternvertreter und ein verbessertes Beschwerdemanagement. Durch eine regelmäßige Vertretung der Stadtschulpflegschaft im Schulausschuss mit aktivem Rederecht können Missstände, aber auch konstruktive Vorschläge offensiv an Politik und Verwaltung kommuniziert werden. Beim Thema Beschwerdemanagement sehen wir vor allem das Amt für Gebäudewirtschaft (GWH) in der Pflicht, das in der Vergangenheit viel zu träge auf bekannte Probleme reagiert hat.
Schnelle und umfangreiche Digitalisierung der Schulen!
Unabdingbar sind zudem nachhaltige Fortschritte bei der Digitalisierung der Schulen und anderer Bildungseinrichtungen. Gerade die Corona-Krise verdeutlicht, dass Tafel, Kreide und Frontalunterricht nicht mehr zeitgemäß sind. Wie sollen unsere Kinder sich in einer digitalen Gesellschaft zurechtfinden, wenn die Schulen hier technisch und organisatorisch noch im letzten Jahrtausend leben? Wir fordern, dass alle Hagener Schulen mit WLAN und digitaler Hardware ausgerüstet werden. Hier wurde schon viel Zeit verloren, obwohl mit dem Digitalpakt und anderen Förderprogrammen genug Geld vorhanden ist. Die Schulen müssen durch die Verwaltung aktiv bei der Umsetzung von professionellen Medienkonzepten unterstützt werden. Die Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte im Bereich der digitalen Medien muss verbessert werden.