Starkes Hagen: Wirtschaft und Beschäftigung, Stadt- und Quartierentwicklung, Umwelt und Verkehr

Wirtschaft und Beschäftigung

Hagen schöpft sein wirtschaftliches Potenzial nicht aus: Flächen werden zu langsam entwickelt, Investoren fühlen sich abgeschreckt, und Genehmigungsverfahren dauern zu lang. Gleichzeitig fehlen Fachkräfte, während die Arbeitslosigkeit hoch bleibt. Wir wollen eine echte Willkommenskultur für Unternehmen schaffen – mit weniger Bürokratie, mehr Service und mutiger Standortpolitik.

Unsere Maßnahmen:

  • Wirtschaftsförderung neu organisieren: Wir fordern eine eigene Stabsstelle für Wirtschaftsförderung innerhalb der Stadtverwaltung mit Weisungsbefugnis gegenüber anderen Ämtern – mit dem klaren Auftrag: ermöglichen statt blockieren.
  • Aufsuchende Wirtschaftsförderung etablieren: Die Hagener Wirtschaftsförderung muss aktiv auf Unternehmen zugehen, bei Expansionen und Ansiedlungen beraten und sie durch Verfahren begleiten – statt sie mit Bürokratie allein zu lassen.
  • Gewerbeflächen schnell entwickeln und vermarkten: Wir wollen ein konsequentes Flächenmanagement ohne Prestigeprojekte – Flächen wie „Hagen.Areal“ müssen zügig erschlossen und investorenfreundlich vermarktet werden.
  • Genehmigungen beschleunigen: Für Investoren und Bauprojekte müssen verbindliche Bearbeitungszeiten gelten. Die Stadt muss digitaler, schneller und verbindlicher handeln.
  • Maßnahmen gegen Arbeitslosigkeit koordinieren: Wir fordern eine gemeinsame Initiative von Stadt, Jobcenter und Unternehmen zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit - mit Fokus auf junge Menschen, Qualifizierung und Fachkräftegewinnung.

Stadt- und Quartierentwicklung

Hagen steht vor der Herausforderung, seine Innenstadt und Stadtteile zukunftsfähig zu gestalten. Leerstand, mangelnde Aufenthaltsqualität, ein teilweise unattraktives Wohnumfeld und soziale Problemlagen in manchen Quartieren hemmen die Entwicklung. Es fehlt an Tempo bei der Umsetzung von Konzepten wie dem InSEK Innenstadt, an konsequenter Wohnraumentwicklung für unterschiedliche Bedürfnisse und an spürbaren Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und des sozialen Zusammenhalts in den Nachbarschaften. Hagen muss attraktiver werden, um Einwohner zu halten, neue zu gewinnen und die Lebensqualität für alle zu steigern.

Unsere Maßnahmen:

  • Beschleunigte Umsetzung des Innenstadtentwicklungskonzepts (InSEK): Prioritäre Realisierung von Schlüsselprojekten wie der Öffnung der Volme mit Aufenthaltsbereichen am Wasser, der Schaffung attraktiver Gastronomieflächen mit Außenbereichen, der Umgestaltung von Plätzen wie dem Rathausvorplatz zu grünen Oasen mit regelmäßigen Veranstaltungen und der Etablierung einer modernen, gut erreichbaren Einkaufsstraße.
  • Entwicklung einer umfassenden Wohnraumstrategie: Aktive Ausweisung neuer Bauflächen für Eigenheime und hochwertigen Mietwohnungsbau, Förderung der Sanierung von Bestandsimmobilien durch ein städtisches Fassaden- und Hofprogramm, Ermöglichung von maßvoller Nachverdichtung und konsequente Fortsetzung des Rückbaus nicht sanierungsfähiger Schrottimmobilien unter Beschleunigung der Genehmigungsverfahren für Investoren.
  • Einführung eines aktiven Quartiersmanagements für Problemviertel: Gezielte Maßnahmen zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts und zur Verbesserung der objektiven und subjektiven Sicherheit durch erhöhte Präsenz von Ordnungskräften, bessere öffentliche Beleuchtung, Aufwertung von öffentlichen Räumen und die Förderung von Nachbarschaftsprojekten, um der Entstehung von Parallelgesellschaften entgegenzuwirken.
  • Sicherstellung der Erreichbarkeit bei gleichzeitiger Steigerung der Aufenthaltsqualität: Gewährleistung der guten Erreichbarkeit der Innenstadt und der Stadtteilzentren für alle Verkehrsmittel, insbesondere durch Modernisierung und bedarfsgerechten Ausbau der Parkhäuser, bei gleichzeitiger Aufwertung des öffentlichen Raums durch mehr Grün, Sitzgelegenheiten, Förderung vielfältiger Gastronomie (insbesondere Außengastronomie) und die Einrichtung von Mobilitätsstationen als Schnittstellen verschiedener Verkehrsträger.
  • Aufwertung und Erweiterung zentraler Grün- und Freiflächen: Deutliche Vergrößerung und Neugestaltung des Volksparks durch Einbeziehung des Adolf-Nassau-Platzes und Abriss des Öse-Pavillons zu einer grünen Ruheoase mit hochwertigen Spiel- und Aufenthaltsangeboten sowie die konsequente Verbesserung der Qualität und Nutzbarkeit anderer Parks und Plätze in den Stadtteilen.

Umwelt und Verkehr

Hagen kann mit seiner Vielzahl an Natur- und Waldflächen glänzen. Der Erhalt dieser Flächen trägt zu einer lebenswerten und nachhaltigen Stadt entscheidend bei. Verkehrlich wird die Erneuerung der Infrastruktur, insbesondere der baufälligen Brücken in den nächsten Jahren absolute Priorität haben. Verkehrsversuche und die einseitige Bevorzugung spezieller Verkehrsmittel lehnen wir ab. Die Innenstadt und die Quartiere müssen für alle Menschen, unabhängig von der Verkehrsmittelwahl gut erreichbar sein.

Unsere Maßnahmen:

  • Verkehrsinfrastruktur erneuern und verbessern: Die Erneuerung der Hagener Brücken- und Straßeninfrastruktur, insbesondere jener auf den Hauptverkehrsachsen muss priorisiert werden. Die Menschen brauchen eine klare Perspektive für diese Maßnahmen, die auch regelmäßig und professionell kommuniziert wird, inkl. der Konsequenzen.
  • Keine Ausgrenzung des motorisierten Individualverkehrs: Im Bereich der Radverkehrsentwicklung fordern wir ebenfalls eine durchdachte und nachvollziehbare Planung, z.B. durch den Bau von Fahrradschnellwegen in den Flusstälern. Nicht jede Straße braucht Radverkehrsanlagen, wenn es klare und gut geführte Alternativen gibt. Car-Sharing sehen wir in der Zukunft als einen wichtigen Mobilitätsbaustein, um Einzelfahrten zu reduzieren.
  • Umweltschutz und Wirtschaft vereinbaren: Umweltschutz soll aus Sicht der FDP nicht gegen, sondern in Zusammenarbeit mit der Hagener Wirtschaft geschehen. Hier sollen mit deren Know-How einerseits Umweltschutzbelange gemeinsam angegangen und andererseits Innovationen ermöglicht werden. In Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer und der SIHK können z. B. Investoren und Inhaber von Immobilien bzgl. des Einsatzes von nachhaltigen Anlagen zur Warmwassererzeugung und zur sparsamen Beheizung in Bestandsimmobilien mit geringerem Schadstoffausstoß sensibilisiert werden.
  • Bäche und Flüsse freilegen bzw. renaturieren: Wir fordern die weitere Freilegung von verrohrten oder verbauten Bächen. Dies wollen wir mit der weiteren Verbesserung der Zugänglichkeit der Flüsse flankieren. Als Vision wäre das Anlegen von großen Gartentreppen hinter dem Sparkassen-Karree zur Volme herunter denkbar. Auch die weitere Renaturierung der Flussauen befürworten wir.
  • Wohnen, Grünflächen und Industrie entflechten: Wirtschaft und Naturschutz kollidieren vor allem da, wo eine Trennung von Wohnen, Grünflächen und Industrie nur schwierig möglich ist. Wir stehen daher für eine Entflechtung solcher Gemengelagen. Das heißt aber konsequenterweise auch, dass wir die Errichtung neuer Windkraftanlagen ablehnen, wenn sie Ökosysteme gefährden oder in direkter Nähe zur Wohnbebauung die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger einschränken. Erneuerbare Energien können gerade in Hagen auch anders gefördert werden, z. B. durch die vermehrte Installation von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen auf Dächern öffentlicher und privater Gebäude.