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| Alda: Ausbildung ohne Schulabschluss - Verantwortung nicht einseitig bei Unternehmen abladen

Die Arbeitsagentur NRW hat auf die schwierige Situation von jungen Menschen ohne Schulabschluss hingewiesen und Betriebe aufgefordert, stärker auf Schüler ohne Abschlüsse einzugehen und deren Defizite auszugleichen. 11.695 Jugendliche haben im Jahr 2014 in NRW eine allgemeinbildende Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen. Die Zahl dieser Jugendlichen ist im Vergleich zum Vorjahr sogar angestiegen. Besorgt äußerte sich die Arbeitsagentur auch über die im Ländervergleich besonders schwierige Ausbildungssuche für Hauptschüler. Dazu erklärt der arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Ulrich Alda:

„Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um auch schwächeren Schülerinnen und Schülern Berufs- und damit Lebenschancen zu eröffnen. Die Arbeitsagentur NRW verlangt aber von den Betrieben, was eigentlich Aufgabe der Schulpolitik wäre. Schwächere Schüler, die Schwierigkeiten auf dem Weg zum Schulabschluss haben, müssen bereits in der Schule auf eine Ausbildung vorbereitet werden. Es geht um nicht weniger als die Beherrschung von Grundkompetenzen wie Rechnen, Schreiben und Lesen sowie von Sozial-Kompetenz, die für einen Alltag im Betrieb unerlässlich sind. Hierfür benötigen die Schulen bestmögliche Förderbedingungen. Zudem muss die Wertschätzung der dualen Ausbildung gestärkt werden. Die rot-grüne Landesregierung erreicht mit dem fragwürdigen Akademisierungswahn und der personellen Schwächung von Berufskollegs jedoch das Gegenteil.

Kleine und mittlere Handwerksunternehmen übernehmen bereits heute immense Verantwortung für die Ausbildung junger Menschen. Es stellt sich die Frage, wie ein Handwerksmeister neben der Betriebsführung die Versäumnisse der Bildungspolitik ausgleichen soll? Die Politik darf die Betriebe nicht überfordern. Stattdessen müssen Rahmenbedingungen verbessert und erfolgreiche Konzepte ausgebaut werden. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist das „assistierte Ausbilden“. Durch Arbeitgeber-Bashing ist den jungen Leuten nicht geholfen, denn dadurch entstehen keine zusätzlichen Ausbildungsplätze.“

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